Wenn millionenschwere Fußballtrainer mit internationalem Status anfangen, vom Sozialstaat zu schwärmen, lohnt es sich, genau hinzusehen.
Jürgen Klopp sagt: „Ich bin natürlich links… Ich bin nicht privat versichert… Ich möchte, dass es auch anderen gut geht.“
Wunderbar.
Ein Mann, der in einem Paralleluniversum lebt – mit einem Einkommen, das durch globale TV-Deals, Sponsorenverträge und steueroptimierte Beraterverträge abgesichert ist – erklärt dem deutschen Mittelstand, dass der Spitzensteuersatz auf keinen Fall gesenkt werden darf.
Das ist wie wenn ein gut gepanzerter Milliardär sagt: „Ich mag Messerstechereien – solange ich sie aus dem Hubschrauber beobachten kann.“
Was viele nicht verstehen: Moral hat keinen Wert, wenn sie nichts kostet. Klopp kann es sich leisten, „links“ zu sein, weil ihn der Sozialstaat nichts kostet.
Sein Risiko ist null. Sein Beitrag? Symbolisch. Seine Versicherung? Vermögen in Millionenhöhe – nicht AOK.
Was wäre wirklich antifragil?
Wenn jeder für seine Entscheidungen haftet.
Wenn moralisches Heldentum nicht steuerlich absetzbar wäre.
Wenn man das System nicht feiern kann, während man außerhalb davon lebt.
Deshalb:
Es ist leicht, Umverteilung zu fordern, wenn man selbst nicht betroffen ist.
Wirklich mutig wäre es, das eigene Vermögen systemabhängig zu machen.
Aber wer tut das schon freiwillig?