Diese massive Verschuldung ist ein Vergehen an der jungen Generation.
Sagt Veronika Grimm, eine der Wirtschaftsweisen. Bravo.
Und was passiert? Nichts. Kein Aufschrei, keine Konsequenz – nur ein kollektives Achselzucken im Berliner Schuldenparlament.
Warum? Ganz einfach:
Weil niemand haftet.
Politiker in diesem Land spielen Monopoly mit echtem Geld – nur dass es nicht ihres ist. Sie sitzen in der ersten Reihe des finanzpolitischen Desasters, aber ohne Einsatz. Kein Skin in the Game. Kein Risiko. Kein Rücktritt bei Totalschaden. Im Gegenteil: Wer die größte Neuverschuldung produziert, wird mit Applaus, Talkshow-Einladungen und möglicherweise einem höheren EU-Posten belohnt.
In der echten Welt nennt man so etwas Betrug auf Raten.
Taleb hat es längst beschrieben: Ein System ohne persönliche Haftung verrottet von innen. Politiker verabschieden heute Haushalte, die morgen explodieren – aber sie selbst sind dann längst in Pension. Mit Übergangsgeld, Chauffeur und steuerfreier Altersversorgung. Verantwortung? Delegiert an die nächste Generation. Die darf dann zusehen, wie sie mit einer halben Rente eine doppelte Schuldenlast trägt.
Wären Politiker gezwungen, bei jedem neuen „Sondervermögen“ persönlich zu bürgen – wir hätten morgen einen Haushaltsüberschuss.
Stell dir vor: Für jeden Euro neue Schulden haftet der zuständige Minister mit seinem privaten Vermögen. Plötzlich gäbe es keine 200-Milliarden-Fonds mehr, sondern stille Nachdenkpausen.
Aber nein. Statt Skin in the Game haben wir Skin in the Sofa. Eingekuschelt in parteipolitischer Ideologie, abgesichert durch Immunität und ein Netz aus Beraterverträgen.
Und währenddessen applaudieren wir dem Schuldenzirkus – als wären 2.400 Milliarden Euro nur eine besonders große Black-Friday-Rechnung.
Frage: Wenn du in einem Flugzeug sitzt und der Pilot sagt: „Keine Sorge, ich fliege auf Pump und bin nach der Landung eh raus“ – fühlst du dich sicher?
Willkommen in der Realität deutscher Haushaltspolitik.
Bereit, diskutiert zu werden.