Wer das hört, denkt sofort: Blase. Aber erinnern wir uns: Palladium hat genau das geschafft – von 2016 bis 2021 fast 600% Anstieg. Warum? Weil Angebot und Nachfrage brutal auseinanderliefen.
Jetzt steht Silber an der gleichen Kante. 44 $ pro Unze, 14-Jahres-Hoch, +52% allein dieses Jahr. Und trotzdem herrscht Defizit: 800 Millionen Unzen in den letzten fünf Jahren, dieses Jahr nochmal 187 Millionen drauf. Minen kommen nicht hinterher, während die Nachfrage explodiert – Solarzellen, Elektronik, Energiewende. Wer glaubt, dass Indien seine Photovoltaikträume ohne Silber erfüllt, lebt in einer Fantasiewelt.
Der Unterschied: Palladium war ein Nischenmetall. Silber ist systemrelevant. Jeder will es, keiner hat genug davon. Gleichzeitig kippt die Globalisierung: Staaten bauen heimische Lager auf, just-in-time stirbt. Ergebnis: Verknappung wird verschärft.
Ist Silber also das neue Palladium? Vielleicht. Aber der entscheidende Punkt: Wir reden hier nicht nur über eine Spekulationschance. Wir reden über den Stoff, der das Energiesystem am Laufen hält. Wenn ein Asset gleichzeitig Investment, Industrie-Rohstoff und geopolitische Versicherung ist, dann ist die Preisentwicklung kein Chart-Event – sondern eine tektonische Verschiebung.
Die Frage ist nicht, ob Silber noch 500% steigen kann. Die Frage ist: Wer hält durch, wenn es volatil wird – und wer versteht, dass dieser Markt gerade erst beginnt, antifragil zu werden?