Als vielbegabter Mensch habe ich oft mehr als eine Wahrheit in mir.
Mehr als eine Perspektive.
Mehr als einen inneren Ruf.
Und trotzdem habe ich lange geglaubt, ich müsse mich festlegen.
Klar bleiben.
Konsistent sein.
Ich habe an Entscheidungen festgehalten,
nur weil ich sie einmal getroffen hatte.
An Meinungen,
weil ich sie gut begründen konnte.
An Wegen,
weil ich sie schon begonnen hatte.
Dabei hat sich in mir längst etwas bewegt.
Leise.
Unauffällig.
Aber deutlich spürbar.
Ich merke heute:
Meine Fähigkeit, Dinge neu zu sehen,
ist kein Makel.
Sie ist Teil meiner Vielbegabung.
Ich sammle Erfahrungen.
Ich verknüpfe Neues.
Ich wachse in Schleifen, nicht in geraden Linien.
Und manchmal heißt das eben auch:
Was sich gestern stimmig angefühlt hat,
fühlt sich heute anders an.
Meine Meinung zu ändern
ist für mich kein Zeichen von Unsicherheit.
Es ist ein Zeichen von innerer Beweglichkeit.
Von Lernfähigkeit.
Von Kontakt mit mir selbst.
Ich darf sagen:
„So habe ich das früher gesehen.“
Und heute:
„Jetzt sehe ich es anders.“
Ohne mich dafür zu rechtfertigen.
Ohne mich kleinzumachen.
Ohne meine frühere Version abzuwerten.
Vielleicht ist genau das eine wichtige Kompetenz für vielbegabte Menschen:
Nicht starr zu werden, sondern innerlich beweglich zu bleiben.
Spürfrage:
Wo in mir hat sich etwas verändert,
auch wenn mein Kopf das noch nicht ganz sortiert hat – und darf ich dieser neuen Sicht heute Raum geben?
Mit viel 🧡 Petra