Ich habe lange geglaubt, ich mĂŒsste mich erklĂ€ren.
Meine GedankensprĂŒnge.
Meine Pausen.
Meine Richtungswechsel.
Meine IntensitÀt.
Meine MĂŒdigkeit.
Gerade weil ich vielbegabt bin, hatte ich oft das GefĂŒhl:
Wenn ich es nicht erklÀre, wirke ich falsch.
Zu viel.
Zu kompliziert.
Zu sprunghaft.
Zu langsam.
Zu schnell.
Also habe ich erklÀrt.
Viel.
FrĂŒh.
Oft schon innerlich, bevor ĂŒberhaupt jemand gefragt hat.
Und irgendwann habe ich gemerkt,
wie anstrengend das ist.
Wie viel Energie dabei verloren geht.
Nicht im AuĂen â
sondern in mir.
Heute spĂŒre ich immer öfter diesen Moment, in dem ich innehalte und denke:
Das muss ich gerade nicht erklÀren.
Ich muss nicht erklÀren,
warum ich eine Pause brauche, obwohl mein Kopf noch voller Ideen ist.
Ich muss nicht erklÀren,
warum ich mich zurĂŒckziehe,
wenn mein Nervensystem voll ist.
Ich muss nicht erklÀren,
warum mir etwas zu viel wird,
auch wenn es fĂŒr andere noch âlocker gehtâ.
Nicht-ErklĂ€ren heiĂt fĂŒr mich nicht,
unhöflich zu sein oder mich abzugrenzen aus Trotz.
Nicht-ErklĂ€ren heiĂt:
Ich vertraue mir.
Ich nehme meine Signale ernst.
Ich muss meine Innenwelt nicht ĂŒbersetzen,
damit sie gĂŒltig ist.
Gerade als vielbegabter Mensch
ist das ein Lernweg.
Weil unsere Innenwelt komplex ist.
Weil wir viel wahrnehmen.
Weil wir frĂŒh gelernt haben, uns anzupassen, damit wir nicht anecken.
Aber vielleicht beginnt SelbstfĂŒhrung fĂŒr mich genau hier:
Nicht alles verstÀndlich zu machen,
sondern mich selbst zu schĂŒtzen.
Manches darf einfach stehen bleiben.
Manches darf einfach sein.
Auch ohne ErklÀrung.
SpĂŒrfrage:
Wobei darf ich heute aufhören, mich zu erklĂ€ren â
und spĂŒre ich, wie sich dadurch etwas in mir entspannt?
Ich wĂŒnsche euch heute ganz viel Mut zum "nicht erklĂ€ren"âŁïž
Mit viel đ§Ą Petra