Kapitel 1 – Der Hunger nach Brot
Es war das Jahr 1947. Deutschland lag in Trümmern, die Städte waren grau, die Menschen erschöpft.
Anna, eine junge Frau von gerade einmal 22 Jahren, saß abends in der kleinen Küche der notdürftig aufgebauten Wohnung. Ihre Tochter schlief in einem alten Kinderbettchen, das aus Brettern zusammengenagelt war. Das Einzige, was es an diesem Abend zu essen gab, war ein Stück trockenes Brot und ein halbes Glas Milch.
Anna nahm einen Bleistift und ein zerknittertes Notizbuch – ein Geschenk von einer Nachbarin, die ihr riet, alles aufzuschreiben, um nicht den Mut zu verlieren.
An diesem Abend schrieb sie zum ersten Mal:
- Ich bin dankbar für dieses Stück Brot.
- Ich bin dankbar, dass meine Tochter gesund ist.
- Ich bin dankbar, dass wir ein Dach über dem Kopf haben.
Kapitel 2 – Der Wandel des Blicks
Tag für Tag schrieb Anna ihre drei kleinen Dankbarkeitsnotizen auf.
Manchmal war es nur eine Begegnung – ein Lächeln eines Fremden, ein Sonnenstrahl nach langen Regentagen oder das Gefühl warmer Hände, wenn ihre Tochter ihre Finger umklammerte.
Die äußere Welt war noch immer rau und karg. Doch in Annas Herz begann sich etwas zu verändern.
Sie bemerkte: Wo andere nur Mangel sahen, begann sie die kleinen Geschenke des Lebens zu erkennen. Ein geerbter Löffel, eine Tasse heißes Wasser, eine Blume am Straßenrand, die sich ihren Weg durch den Schutt bahnte.
Und sie stellte fest: Ihr Herz wurde leichter. Hoffnung kehrte zurück.
Kapitel 3 – Das Vermächtnis der Fülle
Jahre später erzählte Anna ihrer Tochter von diesem Notizbuch.
„Weißt du, mein Kind“, sagte sie leise, „ich habe gelernt, dass Dankbarkeit ein Licht ist, das selbst die dunkelsten Zeiten erhellen kann. Wenn du dich darauf konzentrierst, was du hast, wird das Leben reich – selbst wenn du fast nichts besitzt.“
Heute leben wir in einem Land, in dem Frieden und Sicherheit selbstverständlich scheinen. Kein Bombenalarm reißt uns aus dem Schlaf, keine Hungerwinter bedrohen unser Überleben.
Doch Annas Geschichte erinnert uns daran: Dankbarkeit verwandelt Mangel in Fülle.
Und sie mahnt uns, dieses Glück niemals als selbstverständlich zu sehen.
Lasst uns in unserem Herzen den Glauben an den Frieden bewahren und gute Schwingungen ins Universum schicken…❤️
Reflexionsfragen für dich 🌸
- Wofür bist du heute – in deinem Alltag – dankbar, das vielleicht andere Generationen nicht selbstverständlich hatten?
- Welche kleinen Dinge machen dein Leben reich, auch wenn sie unscheinbar wirken?
- Könnte ein Dankbarkeitstagebuch auch dir helfen, den Blick stärker auf die Fülle zu lenken?