✨ Der Duft von Zimt und Zuversicht
Eine Geschichte über die Kraft der Erinnerung, die Sprache des Herzens und die Magie der zweiten Chance.
Kapitel 1 – Wenn Liebe nach Zimt duftet
Amira und Giorgio kannten einander seit ihrer Kindheit.
Sie wuchsen in zwei benachbarten Häusern auf, trennten sich nach der Schule nie freiwillig – und wenn sie doch einmal mussten, dann mit dem Versprechen, sich so bald wie möglich wiederzusehen.
Ihre Freundschaft war wie warmer Kakao mit Zimt und Milchschaum an kalten Tagen – selbstverständlich, tröstlich, unverzichtbar. Und irgendwann wuchs aus der Freundschaft eine Liebe, die kein lauter Sturm war, sondern ein leises, sicheres Glühen.
Mit sechzehn und siebzehn – ungestüm und zärtlich zugleich – waren sie unzertrennlich.
Sie trafen sich auf der alten Holzbank am Waldrand, brachten kleine Köstlichkeiten mit, lachten, redeten, träumten.
Und immer war da dieser eine Duft –
Zimt. Die gemeinsame kulinarische Leidenschaft…
In Schnecken, in warmem Tee, in Amiras Lieblingskuchen, den sie mit ihrer Großmutter liebevoll und mit Leidenschaft backte.
„Zimt erinnert mich an dich“, hatte Giorgio einmal gesagt und seine Nase leicht an ihren Haaren vergraben.
„Mich auch“, hatte sie leise geantwortet.
Und beide wussten: Das würde für immer bleiben.
Doch das Leben, so liebevoll wie es manchmal beginnt, ist nicht immer gerecht.
Giorgios Eltern entschieden, in ein anderes Land zu ziehen – über Nacht, mit wenig Erklärung, großer Eile. Der Vater, ein Offizier, wurde dringend versetzt.
Amira erfuhr es zu spät. Nur ein Tag blieb.
Sie trafen sich ein letztes Mal auf ihrer Bank.
Er überreichte ihr einen Brief – und ein kleines, liebevoll verpacktes Geschenk.
Eine Zimtstange.
„Wenn du sie riechst, denk an mich – und an das, was war. Vielleicht… irgendwann… wird der Duft uns zurückführen.“
Dann war er weg.
Kapitel 2 – Die Jahre der Stille
Amira weinte lange. Dann schrieb sie.
Sie wurde Autorin – erschuf romantische Welten voller verlorener Seelen, die sich suchten, fanden, verpassten, wiederfanden.
In fast jeder ihrer Geschichten kam ein Zimtduft vor – ein Café, ein Apfelkuchen, ein Gewürzmarkt in Marrakesch…
Niemand wusste, warum. Nur sie…
Sie heiratete. Einen guten Mann. Respektvoll, freundlich.
Sie bekamen eine Tochter, die ihr Sonnenschein war.
Doch die Ehe war wie ein stiller See – glatt, friedlich, aber ohne Tiefenrauschen.
Als ihre Tochter zum Studium ging, trennten sie sich einvernehmlich – wurden Freunde. Amira behielt das Haus, ihren Garten, ihre Bücher. Und die Erinnerung.
Eines Tages beim Aufräumen – sie war inzwischen Mitte 60 – öffnete sie eine alte Holzschachtel, ganz hinten im Schrank.
Zwischen vergilbten Notizen und vergessenen Fotos lag sie:
die Zimtstange.
Sie roch noch immer. Mild, würzig, warm.
Ein kleiner Flügelschlag im Herzen.
Giorgio.
Noch am selben Tag buchte sie spontan ein Wochenende in der Schweiz – nach St. Gallen, ein Ort, den sie lange besuchen wollte. Sie wusste nicht, warum gerade jetzt. Aber sie spürte: Jetzt oder nie.
Kapitel 3 – Wo Herzen sich erinnern
Giorgio hatte sich nie ganz in einem Ort zuhause gefühlt.
Er wurde Reisejournalist, war in der Welt unterwegs. In seinem Notizbuch sammelte er Geschichten von fernen Orten – doch nie schrieb er die Geschichte, die am tiefsten in ihm wohnte.
Die mit Amira.
Er war verheiratet gewesen. Kurz.
Ohne Kinder. Ohne Wurzeln.
Und obwohl er viel gesehen hatte, spürte er oft eine leise Leere, wenn er irgendwo Zimt roch.
Ein Gewürz in der Luft.
Ein Tee in einem Straßencafé.
Ein Duft auf einem Markt in Istanbul.
Jedes Mal blieb er einen Moment länger stehen.
Sein Herz klopfte leise. Dann ging er weiter.
Bis zu diesem Herbst.
Ein Auftrag führte ihn nach St. Gallen.
Sein Ziel: Die Drei Weieren, oberhalb der Stadt – ein Naherholungsgebiet mit Blick bis zum Bodensee.
Der Morgen war kühl, die Luft frisch, durchzogen vom Geruch feuchter Erde und buntem Laub. Giorgio fühlte sich merkwürdig unruhig. Auf dem Weg zur Anhöhe stoppte er plötzlich – ein süßer, würziger Duft lag in der Luft.
Zimt.
Er drehte sich um.
Ein kleines Ladenschild schaukelte sanft im Wind:
„Zimtbäckerei Schedler“
Ohne zu zögern trat er ein.
Der Duft umfing ihn wie eine Umarmung aus der Vergangenheit.
Er bestellte zwei Zimtschnecken. Warum zwei?
Er wusste es nicht.
Doch irgendetwas in ihm wusste: Er war nicht allein.
Kapitel 4 – Die Bank, das Licht, das Wiedersehen
Amira war früh losgegangen.
Die Jacke fest geschlossen, die Zimtstange in der Tasche – als Talisman.
Der Weg durch das bunte Herbstlaub war wie ein stilles Lied.
Oben angekommen, sah sie ihn.
Sitzend. Mit einer Papiertüte neben sich.
Ein Mann mit grauem Haar und einer Zimtschnecke in der Hand.
Und als er aufsah –
als ihre Blicke sich trafen –
war es, als hätte das Universum kurz den Atem angehalten.
„Amira…?“
„Giorgio…“
Keine Worte. Nur Blicke.
Dann ein leises Lächeln.
Zwei Hände, die einander fanden.
Und die zweite Zimtschnecke, die geteilt wurde wie ein Versprechen.
„Ich habe dich gerochen, bevor ich dich sah“, sagte Amira,
und beide lachten.
„Und ich hab sie für dich gekauft, ohne zu wissen, dass du kommst“, sagte Giorgio.
„Der Zimt hat uns geführt.“
✨ Epilog – Und dann?
Sie saßen bis zum Abend dort.
Erzählten sich von ihrem Leben. Von verpassten Momenten.
Von dem, was blieb.
Und von dem, was jetzt vor ihnen lag.
Und als der Wind durch die Bäume strich,
stieg ein leiser, goldener Hauch in die Luft –
und wer genau hinsah,
meinte für einen Moment,
den Duft von Zimt
und die Magie der Zuversicht zu spüren,
die zwei Seelen zurück zueinander getragen hatte.
Denn manche Düfte führen dich nicht nur durch die Zeit –
sie führen dich nach Hause…💖
(Autorin, Erika Hensellek 10.9.2025)
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🌿 Was war dein ganz persönlicher „Zimt-Moment“ – ein Duft, ein Ort oder eine Begegnung, die dein Herz berührt hat?
✨ Glaubst du, dass das Leben manchmal Wege findet, zwei Seelen wieder zusammenzuführen – ganz gleich, wie viel Zeit vergangen ist?
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Erika Hensellek
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✨ Der Duft von Zimt und Zuversicht
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