Der Oktober ist da und lädt dich ein zu spielen.
Mit seinen kürzeren Tagen, den längeren Nächten und der Einladung, langsamer zu werden. Kinder spüren diesen Rhythmus intuitiv: Sie rollen sich wie ein Igel ein, wenn es zu viel wird. Und sie springen hinaus ins Spiel, sobald ihr Körper sich wieder sicher fühlt. Genau das dürfen wir uns im Oktober erlauben: Rückzug und Öffnung, Schutz und Wachstum, Dunkelheit und Licht. Ja, die Blätter fallen und mir begegnet überall die Aufforstung loszulassen. Loslassen geschieht nicht auf Knopfdruck. Unser Nervensystem weiß, warum: - Festhalten war einmal überlebenswichtig. Wenn Gefühle zu überwältigend waren und niemand da war, der uns zuverlässig gehalten hat, hat unser Gehirn gelernt, sich selbst zu stabilisieren. - Der präfrontale Kortex – unser „Denkzentrum“ – übernimmt dann die Aufgabe: Ordnung schaffen, Abläufe kontrollieren, Routinen aufrechterhalten. Das spart Energie und gibt Halt. - Deshalb fühlt sich Festhalten oft sicherer an als Loslassen. Festhalten ist also kein Fehler. Es ist eine kluge Anpassung unseres Nervensystems. Und doch: Balance, Wachstum, Spiel braucht beides Balance entsteht erst, wenn wir erfahren: Ich kann mich sicher halten und trotzdem loslassen. Genau das lernen wir im Spiel. Im Spiel dürfen wir probieren, scheitern, loslassen – und merken: Ich werde gehalten, ich finde zurück in Sicherheit. Das Nervensystem speichert diese neuen Erfahrungen. So wird Loslassen möglich, ohne Angst. Mein kleiner Neffe lernt gerade zu laufen und es ist so berührend zu beobachten, wie er sich immer wieder auf seinen Windelpo plumpsen lässt, sicheren Boden spürt und dann es dann wieder versucht. Täglich fliegen die Wildgänse über unseren Garten. Ich liebe ihr Geschnatter und ich liebe, dass sie mich für einen kurzen Augenblick daran erinnern, auch ich habe Flügel. Meine Phantasie und die verkümmert, wenn wir sie nicht spüren, trainieren, Raum einnehmen lassen. Ich möchte dich zu diesem Spiel einladen, dass ich sehr gerne für mich spiele, aber auch super gerne in Gruppen.