Kostenfalle Google Shopping - mein Aha Erlebnis
Hallo zusammen
Ich weiss es gibt einen Thread mit den Aha-Erlebnissen im Zusammenhang mit Google Ads, allerdings denke ich, dass mein Input der Community durchaus helfen kann und möchte nicht das dieser Post untergeht.
Kurz zu den Fakten von unserem Google Ads Account und Branche/Unternehmen:
  • circa 25 Kampagnen
  • 5 DSA
  • 2 PMAX (sind schon zuviel)
  • restliche Shopping
  • Monatliches Budget circa 25-50k CHF
  • Shopping Kampagnen sind auf Conversions ausgerichtet und wir verwenden sowohl CPC wie auch ROAS Gebotsstrategie - die Gebotsstrategie hat jedoch auf das AHA-Erlebnis keinen Einfluss.
  • Shopping Kampagnen sind von "alle Produkte" bis Anzeigegruppen mit maximal 25-50 Produkte gegliedert.
  • Sortiment: circa 45k Produkte Konsumgüter (sehr breit und tief), davon circa 30k via Merchant Center bei Google Ads gelistet
Wir sind nur in der Schweiz tätig und verkaufen nichts ins Ausland. Der Schweizer Markt ist preislich extrem umkämpft, daher gibt es bei uns keine fixe Spanne/Marge mit welcher man kalkulieren könnte. Dies kann von 0,1% bis 35% gehen, wobei die Regel eher im einstelligen Prozentbereich ist - was das arbeiten mit ROAS fast verunmöglicht - aber dies ist nur eine Randinformation.
Kommen wir nun zum AHA Erlebnis. Wir betreiben Google Shopping Kampagnen seit diese damals noch in der BETA-Phase waren und auch kostenlos (ja das gabs mal bei Google Adwords - lange ist es her). Ich habe nun in den letzten Jahren folgende Beobachtungen gemacht, welche ich bis vor einigen Wochen dem umkämpften Markt, unserer Bekanntheit und dem Konsumentenverhalten zugeschrieben habe:
  • steigende CPC
  • stark gestiegene Impressions
  • steigende Kosten
  • sinkende ROAS
  • sinkende CTR
  • sinkende Conversionrate
Besonders stark waren diese Veränderungen seit der Einführung der neuen Shopping Oberfläche von Google. Ich meine nicht die überarbeitete Ansicht im Google Ads Account, sondern wie die Shopping Anzeigen den Kunden präsentiert werden. Besonders ist mir aufgefallen, dass seither die Qualität der ausgelieferten Ergebnisse stark nachgelassen hat. Suche man vor der Umstellung mit der offiziellen SKU ein Produkt, wurde in der Regel nur dieses als Ergebnisse im Shopping angezeigt. Heute kann man oft froh sein, wenn unter allen angezeigten Ergebnissen überhaupt das richtige ist. Wie kann das sein, da wir doch einen sehr detaillierten mit allen nötigen und unnötigen Daten ins Merchant Center laden? Gerade die Qualität unserer Feeds, haben wir in den letzten Jahren ad absurdum gesteigert.
Die Kennzahlen sind im Q1/25 nochmals drastisch gesunken und mir kamen Zweifel auf, ob meine vermuteten Gründe zutreffen. Dank einem englischen Google Ads Podcast wo über CTR bei Shopping von 6-10% fabuliert wurde, setze ich mich nochmals an das Problem.
Ich analysierte meine teuerste Kampagne. Welche nur circa 30-50 Produkte von einer Marke und einer Produktgruppe umfasst und wir bei allen Artikeln seit Monaten immer die günstigsten sind. Viele Klicks, bodenlose CTR und eine zu niedrige Conversionrate.
Statistiken und Berichte der Kampagne in Google Ads analysiert und bei den ausgespielten "Suchbegriffen" kam der SCHOCK. Da wurden Suchbegriffe ausgespielt die mit den angebotenen Produkten fast oder gar keinen Zusammenhang hatten. Wir bewerben Produkte der Marke "A" und es wurden Suchbegriffe der Marke "B" oder "C" ausgespielt. Viel zu allgemeine Oberbegriffe wurden verwendet. Sogar Begriffe welche ich durch ausgeschlossene Keywords bereits ausgeschlossen hatte.
Bei jeder Shopping Kampagne hatte ich dieses AHA-Erlebnis und es spielte hierbei keine Rolle ob die Gebotsstrategie CPC oder ROAS war.
Für was investieren wir viel Zeit in einen guten Datafeed, wenn solche Ergebnisse ausgespielt werden?
Beispiel: wir haben auch Produkte für Erwachsene aus dem Erotikbereich, u.a. Pflegeprodukte für Kleider. Diese sind mit dem Adult Tag versehen (Google weiss daher das es für Erwachsene ist) und unter Erotiktoys kategorisiert. Google spielt diese Produkte in Shopping aus z.Bsp. bei folgenden Suchbegriffen:
Fugenreinigen
Abbeizer
Lack entferner
Die Liste an absurden Beispielen ist unendlich. Habe über den ganzen Account bisher über 15'000 absurde und unpassende Keywords ausgeschlossen (je nach Anzeigegruppe und Keyword mit entsprechender Keyword Option) und ich bin mit dem Account noch nicht durch und täglich kommen neue hinzu.
Der eine oder andere von Euch wird nun wohl sagen, ja das sind Streuverluste und die gehören dazu. Wenn ich jedoch die entstanden Kosten in Relation der Suchbegriffe mit der Kongruität der eingereichten Produkte stelle, kann man nicht mehr von Streuverlusten sprechen.
Seit ich in diesem riesigen und v.a. auch Zeitfressenden Umfang ausgelieferte Suchbegriffe ausschliesse, ist eine kleine positive Tendenz bei CTR festzustellen. Klicks und Impressionen sinken auch - aber ich verliere hier keine Käufer sondern lediglich jene, welche sowieso noch keine Conversion generieren.
Mein Tipp an ALLE welche mit Shopping Kampagnen arbeiten, setzt euch regelmässig und vertieft mit den ausgelieferten Suchergebnissen auseinander. Wäre ich mir dessen bewusster gewesen, hätte ich im letzten Jahr wohl mindestens 50K eingespart.
Entschuldigt den langen Post - falls ich am Thema vorbei bin oder sonst etwas nicht OK ist, soll der Admin ihn löschen.
Grüsse
Sascha
5
8 comments
Sascha Takats
3
Kostenfalle Google Shopping - mein Aha Erlebnis
Master of Scaling – Ads & KI
skool.com/master-of-search-google-ads
Mehr Kunden, mehr Klarheit, mehr System: Google, Meta, KI & Automatisierung für skalierbares Marketing – für KMU, die wachsen wollen.
Leaderboard (30-day)
Powered by