Ich bin seit Anfang November mit Jürgens Camper bei Freunden auf Sardinien. In den letzten Wochen bin ich einiges gereist und erlebte immer wieder einen ähnlichen, für mich schwierigen Ablauf beim Tanken an den Self-Service-Tankstellen hier in den Orten. Die Automaten, sind oft nicht ganz funktionsfähig, die Beschreibungen oder Übersetzungen für meinen Verstand nicht ausreichend und so hatte ich immer wieder Herausforderungen zu bezahlen, mir einen Beleg ausdrucken zu lassen. Von Tanksituation zu Tanksituation wurde ich immer schneller getriggert, wütend, hilflos. Als ich nun vor ein paar Tagen mit meiner Partnerin (die mich ein paar Tage hier besuchte) eine kleine Tour startete, fuhr ich nach einer Weile an eine Tankstelle und genau das Gleiche lief ab. Diesmal wollte der Automat weder Bargeld noch meine Kreditkarte annehmen. Ich war sofort sauer, im Trigger, aber dessen bewusst. Ging ins Fahrzeug und holte meine Girokarte und mit dieser klappte es. Ok. Weiter im Trigger steckte ich den Tankstutzen in die Tanköffnung, wieder funktionierte die Arretierung nicht. Meine Laune sank weiter. Ich war stark in der Verurteilung des ganzen sardischen Volkes. Durch meine Urwunden-Brille betrachtet (das ist das häufige Bewerten in uns), war dieses Volk ein "Versager" – so wie ich.
Ich hatte meiner Partnerin meinen Unmut und Trigger schon kommuniziert. Es ging weiter. Nachdem ich den Tankvorgang beendet hatte, ging ich zum Automaten zurück, da stand schon ein anderes Pärchen und ich fragte mit Händen und Füßen, ob sie wissen, wie der Beleg ausgespuckt wird. Sie wussten es auch nicht. Ich war stinksauer. Ging ins Fahrzeug zurück, setzte mich und sagte zu meiner Partnerin, dass ich jetzt meine vier Schritte durchgehen werde und erst weiterfahre, wenn das für mich geklärt ist. Sie war super, einfach nur Raum und verständnisvoll. Ich holte mir noch kurz einen Teil meiner Belohnung (vierte Essenz im Quadrat des Überlebens) "Verständnis" und tauchte kurz ein. Was war die Geschichte? Schnell konnte ich erkennen, dass es mich an die Situation mit meinem Vater erinnerte. Mein Vater schickt mich in den Keller, um ein Werkzeug zu bringen und ich wusste schon beim Gang in den Keller, dass ich verloren habe, es nicht finden werde etc. die Geschichte kennen ja hier die meisten.
Und das war die Parallele. Das Aussteigen an der Tankstelle stellte für mein System bereits die Treppe von damals dar. Ich habe bereits versagt, bevor ich an dem Automaten war. Bingo. Mein System beruhigte sich nach den vier Schritten ziemlich schnell und was dann passierte, zeigte mir nur noch mehr die Magie des Essenz-Modells bzw. auch das "so wie innen, so auch außen" - Prinzip. Kurz nach dem ich fertig war, klopfte die Frau von vorhin an meiner Scheibe und winkte mit dem Tankbeleg. Jetzt wurde mir der Tankbeleg sogar gebracht. Heute auf der Rückfahrt musste ich wieder tanken und ich stieg schon mit einer ganz anderen Haltung aus, war mir voll bewusst und dieses Mal lief alles glatt. Plötzlich erschien mir jeder Schritt an diesem Automaten logisch. Alles lief reibungslos, inkl. Tankbelegausdruck am Ende.
Demnächst gibt es eine Geschichte mit dem Sohn der befreundeten Familie, den ich mit meiner Einzigartigkeit berühren konnte.
Und was erlebt ihr so im Alltag mit Euch und dem Essenz-Modell?
Liebe Grüße