Hallo zusammen,
ich wünsche Euch schöne Osterfeiertage und wollte kurz meine ersten Erfahrungen mit den neuen Modellen von openAI mit Euch teilen & was das für die Arbeit an Förderanträgen in den nächsten Wochen und Monaten bedeutet.
Vorgestern kamen 3 neue Modelle raus, die auch überall verfügbar sein sollten, nämlich:
- o3 ... verwendet fortgeschrittenes Reasoning, ist "agentic" und kann alle Tools nutzen
- o4-mini ... schnellstes fortgeschrittenes Reasoning
- o4-mini-high ... ideal zum Programmieren und für visuelles Reasoning
Die in vielen Bereichen gute Antwortqualität liegt wohl daran, dass die Modelle alle Tools (Reasoning, Suche, etc.) nutzen können und multimodal (Text, Bild, Ton, ...) sind ... ich kann nur sagen, ich bin platt, wie gut das läuft, probiert das unbedingt für Euch aus, v.a. o4-mini!
Um das zu untermaueren - mein erster Prompt an o3 war:
"Was braucht es auf jeden Fall, damit ein Projekt im Rahmen der Innovationsförderung förderfähig ist?"
Die Antwort:
Hier die unverhandelbaren „Must‑haves“, ohne die dein Antrag in der Innovationsförderung keine Chance hat – egal ob ZIM, KMU‑innovativ oder Landesprogramme. Checke jeden Punkt, bevor du auch nur eine Zeile Antragstext schreibst 👇
1 | Formale Förderfähigkeit des Unternehmens
- Sitz/Betriebsstätte in Deutschland – der Staat fördert nur, was Wertschöpfung hierzulande erzeugt.citeturn1view0
- Kein „Unternehmen in Schwierigkeiten“ (UiS) nach AGVO: also nicht bilanziell überschuldet und liquide genug, um den Eigenanteil zu stemmen.citeturn1view0
2 | Echter Innovationsgehalt
- Neu für den Markt oder mindestens neu fürs Unternehmen – reine Routine‑Updates, Investitionen in Standard‑IT oder copy‑paste‑Produkte fliegen sofort raus.citeturn1view0turn6view0
- Klar nachweisbarer Technologievorsprung über den Stand der Technik (Patente, Stand‑of‑the‑Art‑Analyse, Benchmarking).
3 | F&E‑Charakter & technisches Risiko
- Systematische Forschung & Entwicklung mit methodischem Vorgehen, Meilensteinen und messbaren Zielen.citeturn1view0
- Relevantes technisches Risiko/Ungewissheit – das Projekt muss scheitern können; sonst sieht der Fördergeber keinen Grund, Steuergeld einzusetzen.citeturn1view0turn6view0
4 | Anreizeffekt: Antrag vor Projektstart
- Null vorzeitiger Maßnahmenbeginn: Der Antrag muss vor dem ersten verbindlichen Vertrag/PO draußen sein (Art. 6 AGVO). Schon ein unterschriebener Entwicklungsvertrag ohne Rücktrittsklausel killt die Förderung.citeturn8view0
5 | Schlüssige Verwertungs‑ & Finanzierungslogik
- Markt‑ und Verwertungsperspektive: Wer zahlt später dafür, wann und in welcher Größenordnung?
- Plausibles Budget + Eigenanteil (typisch 35–60 % je nach Programm) – zu klein wirkt unambitioniert, zu groß unrealistisch.
6 | Ressourcen & Konsortium
- Kompetentes Kernteam bzw. geeignete Forschungspartner mit nachweisbarer Expertise, Zugriff auf Labore/Equipment, IP‑Regelung im Konsortium klar gezogen.
- Projektmanagement & Zeitplan: Arbeitspakete, Meilensteine, KPIs; ohne Gantt‑Logik verliert der Gutachter den Überblick.
7 | Beihilfe‑ und Programmkonformität
- EU‑KMU‑Definition einhalten (falls gefordert) und kumulierbare Beihilfeobergrenzen beachten; keine Doppelförderung.
- Querschnittsanforderungen (Nachhaltigkeit, Gleichstellung, IT‑Sicherheit o. ä.) je nach Programm sauber adressieren.
💡 Realität‑Check: Wenn eines dieser Kriterien wackelt, rette erst die Substanz, bevor du Zeit in Formulierungen steckst. Erfüllen alle Punkte die Mindestanforderungen, kannst du dich ans Feintuning (Storyline, Impact, KPIs) machen – erst dann wird aus „förderfähig“ auch „förderwürdig“.
Viel Erfolg beim Durchleuchten deiner Projektidee!