Ende der 1990er-Jahre, mitten in der aufkeimenden Euphorie des Internets, wurde eine Idee geboren, die so einfach wie genial klang:
Warum nicht Tierfutter online verkaufen und direkt an die Haustür liefern? Genau das wollte Pets .com tun.
1998 gegründet, war das Unternehmen eines der bekanntesten Start-ups der Dotcom-Ära – nicht zuletzt wegen seines sympathischen Sockenpuppen-Maskottchens, "Sock Puppet"das in Werbespots und sogar beim Super Bowl auftrat.
Die Story schien perfekt:
Der Markt für Tierfutter war riesig, die Kundenbindung emotional, und der E-Commerce boomte. Investoren warfen Geld auf das junge Unternehmen – innerhalb weniger Monate floss Risikokapital in Multi-Millionenhöhe.
2000 ging Pets .com an die Börse und wurde bald mit über 300 Millionen US-Dollar bewertet, obwohl das Unternehmen kaum Umsatz machte und für jede verkaufte Dose Tierfutter - draufzahlte.
Der Glaube an unbegrenztes Wachstum war stärker als die Realität.
Analysten überschätzten, wie schnell Menschen ihr Einkaufsverhalten ändern würden.
Die Logistikkosten waren enorm – Futter ist schwer, Margen sind klein – und trotz der vielen Werbespots blieben die Gewinne aus.
Als der Markt 2000 zu kippen begann und Investoren kritischer wurden, fiel der Aktienkurs ins Bodenlose.
Bereits Ende 2000, nur 268 Tage nach dem Börsengang, musste Pets .com Insolvenz anmelden. Das Maskottchen wurde verkauft, und die Domain später von Amazon übernommen.
Die Geschichte von Pets .com zeigt, warum es zur Überbewertung kam:
Investoren jagten Visionen statt Zahlen.
Sie hofften auf zukünftige Monopole und zahlten Fantasiepreise – ein Muster, das sich immer wiederholt, sei es bei Krypto-Start-ups, Elektroautofirmen oder KI-Unternehmen.
Euphorie, billiges Kapital und FOMO (Fear of Missing Out) können ganze Märkte in einen Rausch versetzen.
Was ist deine Meinung: Stehen wir gerade wieder vor einer neuen Blase – diesmal im Bereich Künstliche Intelligenz – oder erleben wir wirklich den Beginn einer neuen industriellen Revolution?