Ich war, ehrlich gesagt, früher nie eine begeisterte Schreiberin, dafür haben mir einfach die Ideen gefehlt. Mit Sprachen umgehen konnte ich aber schon immer ganz gut, und da war Übersetzerin genau der richtige Beruf, denn da hatte ich inhaltlich ja eine klare Vorgabe und konnte mich sprachlich austoben. 🤩 Und dann kam ich eines schönen Tages auf der Suche nach einem neuen Orthopäden in Omars Praxis. Da Termine bei ihm eine knappe Stunde lang sind, hatten wir Zeit, uns bei der Behandlung sehr angeregt zu unterhalten, und natürlich kam auch mein sprachwissenschaftlicher Hintergrund irgendwann zur Sprache. Da es Omar schon immer fasziniert hat, wie stark die deutsche Sprache von Metaphern und Redewendungen geprägt ist, hat er diese Gelegenheit nur zu gerne genutzt: Wenn ihm bewusst wurde, dass sich in unsere Unterhaltung gerade eine spannende Redewendung eingeschlichen hatte, wollte er von mir wissen, welchen Ursprung sie hat und warum man sie heutzutage so verwendet. Wenn ich dann die Antwort nicht parat hatte, hat er mir nicht nur Übungen für meinen Rücken als Hausaufgabe mitgegeben, sondern auch: “Finden Sie das doch bis zum nächsten Termin mal heraus!” Was ich natürlich auch getan habe, weil ich es selbst sehr spannend fand und nach wie vor finde. Aber mit dem, was dann kam, hätte ich nicht gerechnet: Bei einem meiner Termine bei ihm, eine ganze Weile später, sagte Omar plötzlich zu mir: „Frau Kohlmann, ich habe Pläne mit Ihnen!“ Dass ich davon zunächst ziemlich überrascht war, ist vermutlich kein Wunder. Einen solchen Satz hört man schließlich eher selten von seinem Orthopäden.🤪😄 Netterweise hat er mir dann aber erzählt, dass er schon lange vorhat, ein Buch darüber zu schreiben, wie viel Diagnose eigentlich schon in den Redewendungen steckt, die wir tagtäglich verwenden - schließlich müssen wir ständig die Zähne zusammenbeißen, wollen mit dem Kopf durch die Wand, bekommen weiche Knie oder es fällt uns jemand in den Rücken. Und dann hat er mich gefragt, ob ich Lust hätte, dieses Buch mit ihm zusammen zu schreiben. "Klar!"

@Ayna Ina Eberhardt Eine sehr bewegende Geschichte und ein wundervoller Weg, den du da gegangen bist! Das zeigt allerdings leider einmal mehr, wie viel solche unbedachten (oder auch sehr bewussten) Äußerungen von Lehrern bei Kindern kaputtmachen können. Umso schöner, wichtiger und wertvoller, wenn es dann Geschichten wie deine gibt, bei denen sich das Kind von damals irgendwann freigeschwommen (oder freigeschrieben) hat - ein wunderbarer Erfolg für dich und ein tolles Vorbild für ganz viele!!!🤩

@Daniela Flesch Das geht mir in vielerlei Hinsicht ähnlich. :) Raus in die Natur, spazierengehen - mal allein, mal in Begleitung, mal mit Podcasts - hilft mir auch meistens weiter. So finde ich zumindest schon mal den Weg zu mir zurück. Wenn ich dann bei dem Weg zurück zum Text auch noch etwas Rückenwind brauche, hilft es mir, wenn ich das, was ich zuletzt geschrieben habe, und an dem ich weiterbasteln möchte, jemandem anderem vorlese. Manchmal kommen mir dann schon beim Vorlesen neue Ideen, denn erstaunlicherweise nimmt man seinen eigenen Text nochmal ganz anders wahr, wenn man ihn hört. Oder ich bekomme Feedback von meinem Zuhörer, und das ist auch immens wertvoll. Ich würde für mich sagen: Die Mischung macht's! 😉

@Rolf Kluge Da geht es mir ähnlich. Für unser Buch "Wenn der Körper zum Übersetzer wird" haben wir KI noch nicht verwendet, aber inzwischen nutze ich es oft für Recherchen oder um Quellen zu erschließen. Gerade wenn man wissenschaftlich arbeitet, ist KI Fluch und Segen zugleich, da man viele Quellen angeboten bekommt, aber wirklich super gründlich aussieben muss. Insofern: KI kann helfen, aber den menschlichen Faktor - zum Glück - nicht ersetzen!

Ich habe beim Deutschlandfunk einen interessanten Beitrag/Podcasts entdeckt, in dem es darum geht, wie Verlage (und Autoren) mit KI umgehen - vielleicht mag der eine oder die andere ja mal reinhören? Ihr findet den Beitrag hier

Das ist wirklich eine tolle Idee, ich bin gespannt, welche Bücher sich hier noch so einfinden werden. Unser Buch "Wenn der Körper zum Übersetzer wird" findet ihr auf der Verlagswebsite (siehe Link) und beim großen A, wenn's denn sein muss... 😉