Ich habe das SureSM7 db mit integriertem Vorverstärker und bin absolut glücklich damit. Übrigens meine ich im Video von Christian gesehen zu haben, dass er es auch hat.. Ich hatte ja immer das Problem mit den Mundöffnungslauten bzw. so kleinen Knacksen mit Wörtern die auf "N" enden. Aber seit ich dann doch den Popschutz verwende ist das überhaupt kein Thema mehr. Ich dachte erst, der Schaumstoff am Mikro würde ausreichen, tat es aber nicht, so dass ich viel Arbeit hatte mir dem Bereinigen von den Klack-Lauten. Jetzt mit Popschutz hat es sich ausgeklickt und auch zu laute Atmen sind so gut wie kein Thema mehr. Die 500 Euro für das Mikro haben sich auf alle Fälle längst bezahlt gemacht. Ansonsten habe ich das Interface Yamaha AG03 mit einem Mikroanschluss. Damit komme ich gut zurecht, müsste aber lügen, wenn ich sagte, dass ich das Ding "beherrsche". Ich hab halt herumprobiert, bis ich die richtige Einstellung gefunden habe.

Jetzt hatte ich eben ein sehr interessantes Gespräch: Eine Trauer-Kundin, bei der ich vor zwei Tagen beim Angehörigengespräch war, rief mich an und wollte noch offene Fragen klären. Sie hatte sich auf Grund der Audios auf meiner Seite für mich entschieden. Die Texte sind eher ruhig eingesprochen. Und nun war ich dort, bei ihr und ihren drei Schwestern und ihrem Vater - und sie waren irritiert darüber, dass ich doch so lebhaft bin und nicht so, wie ich in den Audios rüberkomme. Dazu muss ich sagen, dass der Trauerfall auch sehr kniffelig ist wegen der sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen des Verstorbenen. Ich merkte die ganze Zeit, dass ich auf einem Formulierungs-Minenfeld arbeitete... Aber sei's drum, ich habe nach dem Telefonat tatsächlich alle Audios wieder gelöscht. Denn die Anruferin hatte Recht: ich trage meine Reden zwar so ruhig und trotzdem lebendig vor, wie ich die Texte auf der Seite eingesprochen habe. Nur bin ich in den Gespräch tatsächlich lebhafter. Ich möchte nicht Gefahr laufen, dass so ein Unterschied zwischen "Audio" und "Live beim Gespräch" nochmal vorkommt. Denn allein meinen Texten merkt man ja schon an, dass ich anders bin als die Trauerrednerinnen mit Schmalz, Pathos und Floskeln. und die Leute lesen meine Texte und übersetzen sie dann ja eh unbewußt in ihren Köpfen automatisch in eigene "gehörte Worte". Und da haben wohl die Audios und das, was die Familie sich vorgestellt hatte, nicht gepasst. War erst eine bittere, dann aber auch eine wichtige Erfahrung. Die Rede schreibe ich natürlich trotzdem, das Gespräch war gut und klärend und ich konnte die Familie beruhigen, dass alles gut wird - was es auch werden wird. Und ich habe durch die Ehrlichkeit der Familie viel gelernt.

@Daniela Linke Ich fand es auch sehr schade. Ich hatte denke, die drei Töchter waren so im Stress ihrem Vater zuzuhören und ihren Ärger und ihr Entsetzen zu beherrschen, weil er ihre Mutter so in den Himmel hob, dass sie mit meiner Art nicht zurechtkamen. Dabei hatte ich mit der einen Tochter schon eine halbe Stunde telefoniert( vor ein paar Tagen) in der sie mir erzählt hatte, wie schlimm es teilweise mit ihrer Mutter war und dass sie selbst schon seit 2 Jahren in Therapie ist usw. Und nun war eine enorme Spannung im Raum zwischen "Meine Frau war ein Engel, wir hatten immer eine überaus glückliche Ehe" und "Ja, Mama war toll, aber es war absolut nicht immer lustig und manchmal auch sehr schwer. Ich kann mit der Entfernung der Audiodateien aber ganz gut leben. Die Familie bekommt die ganze Rede morgen sogar vorab zum Lesen und können dann soviel abändern wie sie wollen. Ich brauche in dem Fall aber das schriftliche Okay, denn nur so kann ich in dem Fall sicher sein, dass hinterher kein "Ja, wir wissen auch nicht, warum die Trauerrednerin das geschrieben hat?" kommen. Hatte ich nämlich schon, als explizit gewünscht wurde, auch die schwierigen Seiten des Verstorbenen diplomatisch zur Sprache kommen sollten, sich die Familie dann aber nicht getraut hat ihren Trauergästen, die sich wunderten über die Ehrlichekt, zu sagen, dass sie es genau so wollten... Der Beruf ist manchmal eine Gratwanderung. Ich schreibe jetzt auf die Seite, dass die Leute mich einfach anrufen dürfen, um mal meine Stimme zu hören... Das ist dann am echtesten.

@Angela Wilke Schau mal in den Rezensionen bei Audible nach... 😊

@Angela Wilke Ich habe sie schon gesehen: https://www.audible.de/pd/Gedichte-Adventskalender-Hoerbuch/B0G6F257PX?ref_pageloadid=oq5RJMNu9FIHfwUX&pf_rd_p=86298143-6994-4968-8277-2e2391d86bbd&pf_rd_r=QM19048RSD092QJDF7KX&plink=A0cKlclpMrr3G5Fa&pageLoadId=eDv8AL7HTLREciUQ&creativeId=14d6a1c2-a3f8-499b-900a-1ae788c317b1&ref=a_library_t_c5_libItem_B0G6F257PX_0

@Daniela Linke Liebe Daniela, wie imme DANKE für Deine Zeit und Deine Expertise! Ja, das werde ich alles beherzigen bzw. ausprobieren. 👍