Einen DER Klassiker unter den italienischen Pässen wollte ich mir zu meinen 50ten Geburtstag sozusagen selbst zum Geschenk machen. Nachdem in den vergangenen Jahren, die länger werdenden Runden sozusagen automatisch auch mehr Höhenmeter mit sich brachten, war ich recht zuversichtlich, dass sich die berühmten 48 Kehren mit ihren knapp 1.800 Metern an Höhengewinn wohl machen lassen würden. Dass es dann doch ein wenig anders kam, soll hier nicht verschwiegen werden 😉.
Aber der Reihe nach:
DIE PLANUNG
Angedacht war folgendes Setting - mit einem meiner besten Freunde (und seinem Wohnmobil) auf einen Campingplatz irgendwo zwischen Meran und Prad. Montag Anreise, Dienstag Stelvio, Mittwoch Schlechtwetterreserve oder Erholung, Donnerstag Sightseeing und Heimfahrt.
Er würde am Hänger seine 125er mitnehmen und den Stelvio motorisiert in Angriff nehmen. Vorteil für mich: ein bissl Support indem man zum Beispiel die Jacke abgeben kann wenns warm wird oder auch Haube, Handschuhe und Jacke vielleicht nicht selbst im Rucksack nach oben kurbeln muss.
Denn dass diese Utensilien eventuell zum Einsatz kommen würden, war angesichts des geplanten Reisetermins Anfang September bei einer Seehöhe über 2.500 Metern durchaus realistisch. Der "Stelvio-Bike-Day" am 31. August mit Schneefall auf der Passhöhe, unterstrich die Notwendigkeit dieser Packliste nochmal eindeutig 😉.
Pläne sind aber nun mal dazu da, geändert zu werden!
Nachdem der Campingplatz (Camping Adler in Naturns - Empfehlung an dieser Stelle) gebucht war (08.-11.09.) kam ein Krankenhausaufenthalt meines Reisepartners dazwischen. Zuerst noch zuversichtlich (und hoffend), dass sich das für ihn noch irgendwie ausgeht, war eine Woche vor der Abreise klar - das wird nix 😪. Die Gesundheit kommt zuerst!
Stornofrist vorüber, Reiseversicherung zwar (in weiser Vorraussicht) vorhanden, aber irgendwie auch das Gefühl, meinen Plan notfalls auch alleine umsetzen zu wollen. Weil erstens schon lange im Kopf, zweitens halt rund um den 50er angedacht (und nicht zum 51 oder 52iger, drittens, weil die letzten Jahre aus Gründen eh nicht soooo reich an außergewöhnlichen "Abenteuern" waren.
Daher im Anmarsch - der berühmte PLAN B
PLAN B.1- allein fahren oder neuen Reisepartner fragen?
Allein ist sowas echt fad. Erfolge sind schöner wenn sie gemeinsam eingefahren werden und eventuelle Regentage allein abzuhocken fand ich auch nicht soooooo prickelnd.
Da trifft es sich gut, dass ich einiger Zeit, Teil einer sehr lässigen und angenehmen Radsportcommunity sein darf - dem RADIUS Cycling Club, beheimatet in meiner Nähe. Mit der Partie durfte ich schon einen genialen Mehrtagesausflug zum Giro d`Italia 2025 unternehmen und gemeinsam 200 Kilometer bei uns daheim (sozusagen als finale Vorbereitung) abreissen. Dank WhatsApp-Gruppe ist der Sachverhalt schnell geschildert und es dauert gefühlt keine 5 Minuten, dass sich einer der Mitglieder meldet und mitteilt, dass er schon sehr motiviert sei, das gemeinsam in Angriff zu nehmen 👍
PLAN B.2 - wo schlafen?
Der Campingplatz ist wie gesagt gebucht, das Wohnmobil aber nicht das Meine. Nun bin ich mir sehr sicher, dass der erkrankte Freund mir das Gerät wohl anvertraut hätte. Aber erstens wollte ich ihn damit nicht belasten und zweitens ist das Teil recht neu, recht groß, recht teuer uswusf. Und auch wenn ich mit ihm gemeinsam schon etliche hundert Kilometer selbst am Steuer des Mobils gesessen habe (und grundsätzlich keine Scheu vorm Autofahren habe) - der Teufel schläft nicht.
Daher wende ich mich vertrauensvoll an die Gemeinschaft, der ich schon einen großen Teil meines Lebens angehören darf und wo ich mich auf jede/n einzelnen verlassen kann, wenn ich was brauch - die Bergrettung Leoben (auch der erkrankte Freund ist ein Teil davon aber - siehe erstens ⬆️). Der erste Anruf wäre gleich die Lösung, scheitert aber an einem Fahrzeug für den Verleiher für seinen Arbeitsweg (Wechselkennzeichen, Pendeln, lange Geschichte). Bereits der zweite Anruf lässt die Lösung am Horizont auftauchen - Camper vorhanden, Verleihbereitschaft vorhanden, Verleih ohnehin angedacht, nur Versicherung ein Thema (Vollkasko wäre auch mir recht). Man einigt sich auf die offizielle Abwicklung über eine Internetplattform - ein Testlauf für beide Seiten mit dem Vorteil der temporären Absicherung von "der Gerät".
PLAN B steht - ✅
Vorfreude = hoch
FORTSETZUNG FOLGT